Wer ist Tina Müller?
Wer ist Tina Müller?
Die meisten verbinden ihren Namen mit der wohl bekanntesten Parfümeriekette Deutschlands: Douglas. Dort war sie bis vor kurzem fünf Jahre als Managerin und Leiterin des Unternehmens tätig.
Sie entwickelte unter anderem die Strategie #forwardBeauty, welche im Jahr 2018 vorgestellt wurde und Douglas einen großen Aufschwung brachte.
Werdegang:
Nach Abschluss ihres Abiturs 1988 studierte sie BWL und VWL an den Universitäten Trier und Lyon. Im Anschluss zu ihrem Studium begann sie ihre Karriere in der Kosmetikbranche, als Trainee bei dem bekannten Unternehmen L’Oreal in Deutschland.
Ein Jahr später bewarb sie sich bei dem deutschen Kosmetikunternehmen Wella in Darmstadt und wurde dort Produktmanagerin. Anschließend, ebenfalls nach einem Jahr, wechselte sie zu Henkel, wo sie ganze 17 Jahre arbeitete. In dieser Zeit durchlief sie mehrere Positionen und war unter anderem verantwortlich für die Entwicklung der populären Marken Schwarzkopf und Syoss.
Im Jahr 2013 kam es allerdings zu einem Richtungswechsel. Frisch aus der Kosmetikbranche, zog es sie kurzzeitig in die Automobilbranche zum weltbekannten Herstellers Opel. Dort war sie im Vorstand der Bereiche Marketing und Produkt tätig. Besonders bekannt wurde sie durch die Erfindung der Kampagne “Umparken im Kopf“, womit sie viele Preise erntete und Opel ein neues positives Image verpasste.
Aus der Automobilbranche zurück zur Kosmetik
Tina Müller wurde Ende 2017 von Opel zu Douglas geholt wegen ihres ausgeprägten Verkaufstalents. Laut ihrer Aussage reizten sie damals mehrere Faktoren zu dem Wechsel. Zum einen das Wiederkehren in die alte Branche, zurück zur Kosmetik, wo sie einst über 20 Jahre zuvor tätig war. Aber auch die Verantwortung als CEO für ein Geschäft zu übernehmen, hat sie schnell überzeugt. Dennoch spricht sie bis heute positiv über die vergangene Zeit in der Automobilbranche, die sie laut eigener Aussage sehr genoss.
Neue Strategie für Douglas
Im Jahr 2018 wurde durch sie für Douglas eine neue Strategie ins Leben gerufen, mit dem Hashtag #forwardBeauty. Zugehörig kamen unter anderem auch neue Produkte auf den Markt, die Schönheit und Gesundheit miteinander verknüpfen sollen. Verstärkt wird auch auf den Online-Handel gebaut für den Ausbau der Digitalisierung von Douglas.
Trotz des Booms im E-Commerce setzt sie weiterhin aber ebenso auf das stationäre Geschäft. Es sei weiterhin wichtig, dass Kunden die Möglichkeit zur persönlichen Beratung sowie zur spezifischen Schönheitsbehandlung haben, aber auch zum Ausprobieren von Produkten vor Ort.
Die Methode wirkte sich sichtbar positiv aus, denn am Ende des Geschäftsjahres waren deutliche Erfolge in allen Säulen der Strategie zu erkennen. Besonders im Bereich des E-Commerce. Alleine die Umsätze aus dem Online-Handel stiegen um 11% auf 423 Millionen Euro.
E–Commerce rettete die Parfümeriekette zur Zeit von Corona
Der durch sie aufgebaute Online-Shop war erfolgreicher denn je zur Pandemie. Der Verkauf boomte online, was die Kette zu der Zeit erfolgreich über Wasser halten konnte.
Der Schwerpunkt des Verkaufs lag hauptsächlich auf dem Bereich der Pflege. Immer mehr Menschen haben die Zeit genutzt, um sich, trotz dass man zuhause bleiben musste, etwas Wellness zu gönnen. Zu der Zeit verkauften sich Produkte für Haut und Haar mehr denn je. Nachdem man das Haus aber wieder mehr verlassen konnte, auch ohne eine Corona-bedingte Maske, rückte die dekorative Kosmetik wieder eher in den Vordergrund. So wurden seit Anfang des Jahres laut Müller eine Millionen Lippenstifte verkauft.
Die letzten Jahre unter ihrer Leitung brachten also alles andere als Langeweile auf. Nach Corona kam die Digitalisierung und ein noch anspruchsvolleres Marktumfeld. Durch Tina Müller wurde der Ausbau des Online-Handels deutlich vorangetrieben. Während ihrer Zeit als CEO betonte sie zudem immer wieder, wie viel Spaß ihr die Leitung der Parfümeriekette bereitet, dass ihr “Herz für Douglas schlägt”.
Aber wieso ist sie abgetreten?
Seit dem ersten November diesen Jahres ist Tina Müller als CEO abgetreten und nun im Aufsichtsrat von Douglas beschäftigt. Der Abtritt sei aber ursprünglich nicht aus eigener Hand entschieden worden. Sie wollte das Unternehmen zurück an die Börse bringen und setzte weiterhin auf gesteigerte Umsätze durch Investitionen in die Digitalisierung.
Durch den Aufbau des E-Commerce wurde Douglas schließlich modernisiert und der Umsatz des Online-Handels hat sich verdreifacht. Doch seit 2015 wird Douglas von den Finanzinvestoren von CVC “beherrscht”, die 85% des Unternehmens besitzen. Die Übernahme der Investoren erfolgte damals schuldenfinanziert. Sie haben den Börsengang schon früher geplant, etwa vor über zwei Jahren. Das Unternehmen kämpfte schon länger trotz des Aufschwungs mit roten Zahlen und die Investoren wurden ungeduldig.
Von nun an sollte auf strenges Kostenmanagement gesetzt werden. Seit dem Abtritt von Tina Müller ist nun Sander van der Laan neuer Geschäftsführer von Deutschlands größter Parfümeriekette. Er war zuletzt Führer des Hartwaren-Discounts “Action” in den Niederlanden und hat den Finanzinvestoren viel Geld in die Kassen gebracht.
Mit ganzen fünf Jahren an der Spitze hat Tina Müller aber das perfekte Fundament für die angehende “nächste Phase” gebaut. Sie habe Douglas modernisiert und sicher durch die Pandemie gesteuert, so der CEO von CVC, Alexander Dibelius.