Wer ist Nadine Angerer?
Wer ist Nadine Angerer?
Nadine Angerer ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten im internationalen Frauenfußball. Ihre Karriere ist außergewöhnlich und ihre Persönlichkeit sehr charismatisch. Nadine Angerer hat sich einen ganz besonderen Platz in der Geschichte des Sports gesichert. Als Torhüterin prägte sie die deutsche Nationalmannschaft über viele Jahre und führte sie zu großen Erfolgen. Ihre Karriere begann mit einer Reihe von Zufällen, die schließlich den Weg für eine beeindruckende Laufbahn ebneten.
Der Zufall als Startpunkt
Nadine Angerer begann ihre Fußballreise als Stürmerin beim ASV Hofstetten. Ein entscheidender Moment kam, als die Torhüterin der Mannschaft krank wurde und sie kurzfristig einspringen musste. Diese Erfahrung änderte alles.
Ihr Talent als Torhüterin wurde sofort erkannt. Sie wechselte dauerhaft auf diese Position. Ein weiterer Wendepunkt in ihrer sportlichen Orientierung war die Entscheidung zwischen Fußball und Handball. Da sie sich nicht entscheiden konnte, ließ sie das Los entscheiden. Der Zufall führte sie zum Fußball.
Karriere und Erfolge im Verein
Ihre Vereinskarriere führte Nadine Angerer zu einigen der besten Clubs in Deutschland und international. Stationen beim 1. FC Nürnberg, FC Bayern München, Turbine Potsdam, 1. FFC Frankfurt und dem schwedischen Verein Djurgården Damfotboll zeigen ihre Vielseitigkeit und Qualität als Spielerin. Ihre letzte Station war bei den Portland Thorns in den USA, wo sie ihre Karriere beendete. In den USA konnte sie auch eine große internationale Fangemeinde aufbauen.
Besonders bekannt war Angerer für ihre Präsenz auf dem Spielfeld, ihre Reaktionsschnelligkeit und ihre Fähigkeit, das Spiel zu lesen. Diese Fähigkeiten trugen maßgeblich dazu bei, dass sie als eine der besten Torhüterinnen ihrer Generation gilt.
Große Erfolge mit der Nationalmannschaft
In ihrer Zeit als Nationalspielerin führte Angerer die deutsche Frauenfußballmannschaft zu großen Triumphen. Sie gewann zwei Weltmeisterschaften (2003 und 2007) und fünf Europameisterschaften. Bei der Weltmeisterschaft 2007 blieb sie während des gesamten Turniers ohne Gegentor – eine beeindruckende Leistung, die ihre Stellung als Top-Torhüterin zementierte. Im Finale gegen Brasilien hielt sie einen Elfmeter und sicherte Deutschland den Titel.
Der Höhepunkt ihrer Karriere war die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres 2013. Sie war die erste Torhüterin, die diese Auszeichnung erhielt, nachdem sie Deutschland als Kapitänin zur Europameisterschaft geführt und zwei entscheidende Elfmeter im Finale gegen Norwegen pariert hatte.
Ihre Art und Persönlichkeit
Nadine Angerer war auf dem Platz für ihren Kampfgeist und ihre Entschlossenheit bekannt, galt jedoch auch als komplexe Persönlichkeit. In einem Interview sagte sie, dass sie häufig als „schwieriger Charakter“ bezeichnet wurde, weil sie ihre Meinung vertrat und Verantwortung übernahm. Sie betonte jedoch, dass sie nie aus Egoismus handelte, sondern immer im Sinne des Teams.
Auch abseits des Spielfelds war Angerer ein Vorbild. Sie setzte sich für Offenheit und Diversität ein und sprach offen über ihre persönliche Lebenssituation. Im deutschen Fußball war sie eine Vorreiterin für das Coming-out und machte 2010 öffentlich, dass sie mit ihrer langjährigen Partnerin Magdalena Golombek verheiratet ist. Ihr lockerer Umgang mit dem Thema trug dazu bei, eine Diskussion über Akzeptanz und Offenheit im Sport zu fördern.
Leben nach der aktiven Karriere
Nach ihrem Karriereende als aktive Spielerin fand Nadine Angerer neue Herausforderungen. Sie wurde Torwarttrainerin, arbeitete als Physiotherapeutin und trat regelmäßig im Fernsehen auf. Sie war Teil von Shows wie „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“, „Global Gladiators“ und „Dancing on Ice“. Ihre authentische Art machte sie zu einer beliebten TV-Persönlichkeit.
Seit 2024 ist Angerer als Torwarttrainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft tätig. Sie übernahm diese Rolle, um eine neue Herausforderung anzunehmen und ihre Expertise im internationalen Fußball weiterzugeben.
Die Philosophie der Trainerin
Angerer ist bekannt dafür, schwierige Charaktere zu schätzen und ihre Spielerinnen zu ermutigen, Führungsstärke zu zeigen. Sie setzt auf eine klare Kommunikation und legt Wert auf Chemie und Harmonie innerhalb der Mannschaft. Diese Werte und ihre offene Art sind prägende Elemente ihrer Arbeit als Trainerin und machen sie zu einer geschätzten Mentorin im Fußball.