Wer ist Matthias Maurer?
Wer ist Matthias Maurer?
Matthias Maurer ist ein deutscher Astronaut und Materialwissenschaftler. Bekannt wurde er durch seine Arbeit bei der ESA und seinen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation (ISS). Er setzt sich für die Raumfahrt und die Förderung wissenschaftlicher Bildung ein.
Der Weg zum Astronauten
Matthias Maurer wurde 1970 im saarländischen St. Wendel geboren. Schon als Kind faszinierte ihn die Raumfahrt. Nach seinem Abitur studierte er Materialwissenschaften und promovierte in diesem Fach. Seine Studienzeit führte ihn unter anderem nach Frankreich, Spanien und China. Diese internationale Erfahrung und sein Sprachentalent – Maurer spricht sechs Sprachen – waren wichtige Grundlagen für seine Karriere.
2008 bewarb er sich bei der ESA und setzte sich gegen über 8.400 Bewerber durch. Nach Jahren intensiven Trainings wurde er 2015 in das Astronautenkorps aufgenommen.
Missionen und Herausforderungen
Im Herbst 2021 startete Maurer mit einer SpaceX-Rakete zur ISS. Während seines 177-tägigen Aufenthalts führte er zahlreiche Experimente durch. Dazu gehörten unter anderem medizinische Studien und Forschungen an neuen Werkstoffen. Seine Arbeit war für die Wissenschaft von großer Bedeutung.
Eines seiner Lieblingsgerichte im All war übrigens Kartoffelsuppe, die eigens im Saarland für ihn zubereitet wurde. „Das haben auch meine Kollegen da oben sehr gerne gegessen“, erzählte er in einem Interview.
Europas Position im Weltraum
Im Gespräch über die europäische Raumfahrt lobte Maurer die neue Ariane-6-Rakete, betonte aber auch die Notwendigkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben. „Unsere Rakete ist hochzuverlässig und kann Satelliten in verschiedene Orbits bringen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, erklärte er. Dennoch sieht er Raum für Verbesserungen, wie die Wiederverwendbarkeit der Rakete oder den Transport von Astronauten.
Mit Blick auf den Wettbewerb mit SpaceX betonte er, Europa solle nicht in Ehrfurcht erstarren. „Die haben momentan auch Probleme“, sagte er, bezugnehmend auf das jüngste Startverbot für eine SpaceX-Rakete.
Training für den Mond
Ein großes Ziel von Maurer ist, selbst zum Mond zu reisen. In Köln eröffnet er ein Trainingszentrum, das Astronauten auf Mondmissionen vorbereitet. Dort werden unter anderem das Gehen in schwerem Raumanzug und die Rettung von Kollegen geübt.
Ein weiteres Ziel des Trainings ist die Erforschung neuer Technologien. Maurer erläuterte: „Wir testen, wie man aus Sand auf dem Mond Atemluft erzeugen kann oder Backsteine für eine Mondstation herstellt.“
Wissenschaft und Sicherheit
Maurer hob die strategische Bedeutung des Weltraums hervor. Der Ukraine-Krieg habe gezeigt, wie wichtig Satelliteninfrastruktur für Informationsbeschaffung ist. „Wer Weltrauminfrastruktur hat, hat kriegsrelevante Informationen“, sagte er. Daher investieren führende Raumfahrtnationen stark in diesen Bereich.
Gleichzeitig ist für ihn die internationale Zusammenarbeit zentral. „Die Raumfahrt ist eine Brücke zwischen den Nationen“, betonte Maurer.
Ein Vorbild für junge Menschen
Matthias Maurer sieht sich nicht nur als Astronaut, sondern auch als Botschafter für Wissenschaft. Mit Vorträgen und Schulbesuchen will er junge Menschen für die sogenannten MINT-Fächer begeistern. „Neugier und Durchhaltevermögen sind entscheidend“, sagt er. Dies habe ihm selbst geholfen, seine Träume zu verwirklichen.
Maurer möchte vor allem vermitteln, dass auch große Herausforderungen bewältigt werden können. „Wenn man sich ein Ziel setzt, ist fast alles möglich.“
Einblick in das Privatleben
Privat ist Matthias Maurer tief mit seiner Heimat, dem Saarland, verbunden. Trotz seiner Erfolge blieb er bodenständig. Seine Freizeit verbringt er gerne in der Natur oder mit seiner Familie. Der Traum vom Mond ist für Maurer noch nicht vorbei. „Ob Fußabdruck oder Umflug – ich bin optimistisch, dass es klappt.“