Wer ist Lisa Eckhart?


Wer ist Lisa Eckhart?

Lisa Eckhart ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Kabarettszene. Sie ist besonders bekannt für ihre provokanten Aussagen. Auch die scharfe Satire liebt sie und polarisiert damit regelmäßig die Öffentlichkeit.
Eine Kabarettistin mit Mission
Lisa Eckhart, geboren als Lisa Lasselsberger am 6. September 1992 in Leoben, Steiermark, hat eine klare Mission: die Provokation. Schon in jungen Jahren entwickelte sie ein Interesse für Sprache und Literatur.
Nach ihrem Germanistik- und Slawistikstudium in Wien und Paris folgte sie jedoch nicht dem konventionellen Weg in den Lehrberuf. „Ich brauche ein Publikum, das all seine Rechte auf psychische und körperliche Unversehrtheit an der Garderobe abgibt“, sagte sie in einem Interview.

Der Weg ins Kabarett
Eckhart begann ihre Bühnenkarriere mit Poetry Slams und behauptete sich bald auch in der Kabarettszene. 2015 wurde sie zur österreichischen Poetry-Slam-Meisterin gekürt. Von dort aus startete ihre Karriere mit Auftritten in deutschen und österreichischen TV-Sendungen, darunter „Was gibt es Neues?“ und „Dieter Nuhr“.
Sie eroberte schnell die Bühnen mit ihrem ersten Soloprogramm „Als hätten Sie etwas Besseres zu tun“, das für seinen scharfen Witz und seine Tabubrüche bekannt wurde.
Provokationen und Satire
Lisa Eckhart ist berüchtigt für ihren schwarzen Humor und ihre schonungslose Satire. Sie spricht offen über Themen wie Religion, Sexualität und gesellschaftliche Normen – oft mit Aussagen, die das Publikum spalten. In einem Interview sagte sie einmal: „Ich gehe nur auf provokante Dinge ein, die ich in der Welt sehe.“
Diese Herangehensweise hat ihr sowohl Bewunderung als auch Kritik eingebracht. Besonders ihr Umgang mit dem Thema Antisemitismus in einem ihrer Programme führte zu scharfer Kritik und Auftrittsabsagen.

Auftrittsabsagen und „Cancel Culture“
Eckharts kontroverse Auftritte brachten ihr viel Applaus und zahlreiche Fans. Doch sie war auch mit Absagen konfrontiert. Im Jahr 2020 wurde ihr ein Antisemitismus-Vorwurf gemacht, der zu mehreren abgesagten Shows führte. Eckhart sieht das jedoch gelassen: „Ich nenne sie nicht meine Kritiker, sondern meine verwirrten Verehrer“, erklärt sie.
Diese Gelassenheit zieht sich durch ihre gesamte Karriere – sie provoziert bewusst und bleibt ihrem Stil treu.
Erfolge auf der Bühne und im Buch
Neben der Bühne ist Eckhart auch als Autorin erfolgreich. Ihr Debütroman „Omama“, der 2020 erschien, erzählt auf skurrile Weise die Nachkriegsgeschichte ihrer steirischen Großmutter. Mit „Boum“ (2022) legte sie einen weiteren Roman vor, der von einer jungen Österreicherin handelt, die nach Paris auswandert und in eine Mordserie verstrickt wird.
In beiden Werken spiegelt sich Eckharts Vorliebe für den Tabubruch und die Auseinandersetzung mit unbequemen Themen wider.
Ein Stil, der spaltet
Eckhart beschreibt sich oft selbst als eine „Hohepriesterin des Lasters“. In ihrem zweiten Kabarettprogramm „Die Vorteile des Lasters“ plädierte sie für die Neuerfindung der Sünde und sprach sich gegen die Verdrängung von narzisstischen Freuden aus. Ihre scharfsinnigen, oft provokanten Aussagen sorgen regelmäßig für Empörung, aber auch für Begeisterung bei einem Teil des Publikums.
Ein weiteres Programm, „Die Nymphe und der finstere Förster“, beschreibt sie selbst als „verwegenes Bühnenstück, das schlecht ist und niemand versteht.“ Mit dieser Mischung aus Selbstironie und bitterem Humor zieht sie weiterhin ein breites Publikum an. Auch ihr Buch „Boum“ hat sie in Kabarettform auf die Bühne gebracht, in dem sie zusätzliche Anekdoten aus ihrem Leben in Paris erzählt.

Provokation als Kunstform
Eckharts gezielte Provokationen sind nicht zufällig. Ihre Satire ist ein bewusster Angriff auf den gesellschaftlichen Zeitgeist. Dabei geht es ihr nicht nur darum, das Publikum zum Lachen zu bringen, sondern auch um die Hinterfragung von Normen und Erwartungen.
In einem Interview mit dem MDR sagte sie einmal, dass sie Kabarett ursprünglich nicht einmal besonders wichtig fand, sondern lediglich eine Bühne suchte, um sich auszudrücken. Das Ergebnis ist ein Stil, der nicht jedem gefällt, aber ohne Zweifel zum Nachdenken anregt.
Privatleben
Über ihr Privatleben hält sich Lisa Eckhart bewusst bedeckt. Bekannt ist jedoch, dass sie in Leipzig lebt und einen Sohn hat, der im August 2021 geboren wurde. Ihre künstlerische Persona auf der Bühne hält sie dabei bewusst getrennt von ihrem Privatleben. Diese klare Trennung erlaubt ihr, sowohl als Künstlerin als auch als Privatperson in der Öffentlichkeit zu bestehen.