Wer ist Leonhard Birnbaum?
Wer ist Leonhard Birnbaum?
Leonhard Birnbaum ist ein deutsch-italienischer Manager im Bereich der Energiewirtschaft. Seit April 2021 ist er Vorstandsvorsitzender des DAX-Konzerns E.ON.
Leonhard Birnbaum ist bekannt für seine Hands-on-Mentalität und wird als Manager vielerseits geschätzt. Geboren wurde der aktuell 57-Jährige am 19. Februar 1967 in Ludwigshafen. Nach seinem Studium, Chemieingenieurwesen, in Karlsruhe, promovierte Birnbaum an der Universität Cottbus.
Karriere als Unternehmensberater bei McKinsey begonnen
Leonhard Birnbaums eigentliche Karriere begann dann wenig später als Unternehmensberater bei McKinsey in Düsseldorf, wo er verschiedene Positionen innehatte und unter anderem im Büro in Houston, USA, tätig war. Seine Strebsamkeit sollte sich bezahlt machen. So wurde Birnbaum schließlich nach einiger Zeit zum Senior-Partner für den Energie- und Industriesektor ernannt.
Große Verantwortung in mehreren Positionen
Im Jahr 2008 wechselte Leonhard Birnbaum seinen Arbeitsplatz und fungierte in der RWE AG, wo er noch im selben Jahr in den Vorstand berufen wurde und 2013 zum Chief Strategy Officer und Chief Commercial Officer aufstieg.
2013 trat Leonhard Birnbaum dann auch in den Vorstand der E.ON SE ein und übernahm verschiedene Vorstandspositionen, darunter die Leitung des innogy-Integrationsprojekts von 2018 bis 2021. Zusätzlich war er von 2019 bis 2020 Vorstandsvorsitzender der innogy SE.
Seit April 2021 ist Birnbaum nun der Vorstandsvorsitzende der E.ON SE und verantwortet in dieser Rolle Bereiche wie Kommunikation & Politik, Revision, Strategie, Personal, Arbeits- & Umweltschutz, Recht & Compliance und die PreussenElektra GmbH.
Darüber hinaus ist Leonhard Birnbaum Vizepräsident im Präsidium des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Präsidialmitglied des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und Präsident der Vereinigung der europäischen Elektrizitätswirtschaft (Eurelectric). Er dient auch als stellvertretender Vorsitzender des World Energy Councils.
Leonhard Birnbaum warnt vor steigenden Energiepreisen
Aktuell warnt Birnbaum vor steigenden Energiepreisen. Trotz Senkungen könnten Strom und Gas seiner Meinung nach bald erheblich teurer werden, da die Mehrwertsteuer- und Netzentgelterhöhungen an die Verbraucher weitergegeben werden. Der Großhandelspreis für Strom habe sich seit Anfang 2021 von 50 auf knapp 100 Euro pro Megawattstunde erhöht, hauptsächlich aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Leonhard Birnbaum betont in diesem Zusammenhang immer wieder, dass erneuerbare Energien nur begrenzt Einfluss auf die Preise haben, da die Kosten für die Absicherung gegen unzureichende Erzeugung (z.B. windstille Tage) durch Speicher oder Gaskraftwerke zusätzlich anfallen würden. Eine Rückkehr zur Atomkraft lehnt der E.ON-CEO ab. Dies sei weder technisch möglich noch politisch erwünscht.
Energiewende effizienter und transparenter gestalten
Leonhard Birnbaum ist überzeugt, dass die Zukunft der Energiewende maßgeblich von den Entwicklungen in Indien, China und Afrika abhängt. Die Akzeptanz der Energiewende in Deutschland habe in den letzten Monaten abgenommen, da sie als teuer und kompliziert wahrgenommen wird. Er sieht dies jedoch als Chance, die Energiewende effizienter und transparenter zu gestalten, um die Unterstützung und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Mann, der anpackt
Der Führungsstil von Leonhard Birnbaum wird oft bewundert. Er gilt als Mann mit Bodenhaftung und lebt die Hands-on-Mentalität.
Bereits in seinen Zeiten bei McKinsey wurde er von seinen Kollegen als „einer der fähigsten Jungs des Unternehmens“ beschrieben. Man schrieb ihm zu, hochkompetent, ein sehr analytischer Kopf, aber „absolut auf dem Boden ohne jegliche Beraterallüren“ zu sein. Unter McKinsey-Beratern galt er dadurch auch als eher untypischer Kollege.
Dass seine Einstellung, gepaart mit seinen Fähigkeiten, dennoch oder vielleicht gerade deshalb zum Erfolg führte, beweist ein Blick auf seine Karrierelaufbahn.