Wer ist Karl-Ludwig Kley?
Wer ist Karl-Ludwig Kley?
Karl-Ludwig Kley gilt als einer der wichtigsten deutschen Aufsichtsräte. Er ist hervorragend mit der deutschen Wirtschaft vernetzt. Der promovierte Jurist war zwei Jahrzehnte für Bayer tätig, bevor er als Finanzvorstand zur Lufthansa ging. Von dort wechselte er als CEO zum Pharma- und Chemiekonzern Merck. Als Aufsichtsrat war Karl-Ludwig Kley für Verizon, BMW und Bertelsmann tätig. Noch heute führt er die Kontrollgremien der Lufthansa und E.On.
Ausbildung von Karl-Ludwig Kley
Karl-Ludwig Kley wurde am 11. Juni 1951 in München geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Siemens AG. In den Jahren 1974 bis 1979 studierte er Jura.
Zu Beginn arbeitete er bei der Bayer AG im Bereich Konzernfinanzen und als Assistent des Vorstandsvorsitzenden. Parallel zu seiner Arbeit verfasste er seine Doktorarbeit und promovierte im Jahr 1986 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Erfahrungen im Pharmabereich
Karl-Ludwig Kley verbrachte einige Zeit in Japan und arbeitete als Finanzchef bei Bayer. Von 1994 bis 1997 leitete er das Pharmageschäft von Bayer in Italien. Danach übernahm er in der Zentrale von Bayer die Leitung des Ressorts Finanzen und Investor Relations.
Wechsel zur Lufthansa
Im Jahr 1998 wechselte Karl-Ludwig Kley die Branche und ging zur Lufthansa AG, wo er Finanzvorstand wurde. Er war insbesondere für die Bereiche Investor Relations, Finanzen, Rechnungswesen, Konzernbilanzen sowie Steuern, Versicherungen, Beteiligungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zuständig.
Im Jahr 2006 verließ er das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Unter seiner Führung konnte die Lufthansa von 2001 bis 2004 ihre Verschuldung um 4 Milliarden Euro abbauen. Die folgende Statistik zeigt den Umsatz der Lufthansa Group in den Jahren 2005 bis 2022 in Millionen Euro. Karl-Ludwig Kley machte diese gigantische Unternehmensentwicklung unter anderem möglich.
Zurück in der Pharmabranche
Im April 2007 übernahm Karl-Ludwig Kley die Geschäftsleitung der Merck KGaA als Nachfolger von Michael Römer. Kley war bereits seit 2004 Mitglied des Gesellschafterrats der E. Merck OHG. Im Jahr 2016 übergab Kley den Vorsitz der Geschäftsleitung an Stefan Oschmann.
Verschiedene Funktionen
Karl-Ludwig Kley ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.On SE und der Deutsche Lufthansa AG. Er ist auch Vorsitzender des Kuratoriums der Fritz Thyssen Stiftung in Köln und Mitglied des Kuratoriums von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) in München. In den letzten 20 Jahren war er Aufsichtsratsmitglied in zahlreichen weiteren Unternehmen, darunter:
- Amadeus IT Group SA in Madrid
- Bertelsmann AG in Gütersloh
- MAN AG in München
- BMW AG in München
Engagement in der Bildung und Forschung
Neben seiner beeindruckenden Karriere in der Wirtschaft und seinen zahlreichen Aufsichtsratsmandaten engagiert sich Karl-Ludwig Kley auch stark im Bereich der Bildung und Forschung. Er ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Wissenschaft und setzt sich für die Förderung von Bildungseinrichtungen und Forschungsprojekten ein. Sein Engagement spiegelt sich in seiner Tätigkeit als Mitglied verschiedener wissenschaftlicher und akademischer Gremien wider.
Kley ist bekannt für seine Unterstützung von Initiativen, die sich mit der Entwicklung von Technologien der nächsten Generation befassen. Besonders in den Bereichen Pharma und Chemie. Durch seine Arbeit mit verschiedenen Bildungs- und Forschungseinrichtungen trägt er dazu bei, die Brücke zwischen Industrie und Wissenschaft zu stärken. Auch den Austausch von Wissen und Innovationen zu fördern liegt in seinem Interesse.
Sprachrohr für Wirtschaft und Politik
Karl-Ludwig Kley ist aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten in unterschiedlichen Funktionen bei Großunternehmen auch ein wichtiges Sprachrohr für die Wirtschaft und Politik. Über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine sagte er: „Ich war nicht wirklich überrascht, weil die Amerikaner in den Tagen zuvor doch sehr konkret gewarnt hatten. Ich war aber erschüttert, ja sogar geradezu verzweifelt darüber, dass die Menschheit so begrenzt lernfähig ist und wieder einmal ein so fürchterlicher Krieg losgetreten wurde.“ Er ergänzte: „Ja, wir waren alle zu naiv. Und es war ja auch bequem, naiv zu sein.“
Privatleben
Karl-Ludwig Kley ist verheiratet und hat einen Sohn, Friedrich Kley. Als bekannter Italienliebhaber verbringt er gerne Zeit in seiner Wohnung in der Toskana. Er spricht nicht gerne über sein Privatleben in der Öffentlichkeit, äußerte jedoch einmal: „Ich habe den Zwang, zu lernen gehasst!“