Wer ist Hape Kerkeling?
Wer ist Hape Kerkeling?
Hape Kerkeling ist ein bekannter deutscher Schauspieler, Moderator, Komiker, Buchautor und Synchronsprecher. Höhen und Tiefen haben sein Leben begleitet, doch er schafft es, mit Humor die Herzen der Menschen zu erreichen.
Kinderjahre von Hape Kerkeling
Hans-Peter-Wilhelm Kerkeling wurde am 9. Dezember 1964 in Recklinghausen geboren. Als er 8 Jahre alt war, starb seine Mutter. Im Film „Der Junge muss an die frische Luft“, den er 2014 veröffentlichte, gewährte er Einblicke in seine Kinderjahre, die die Zuschauer sehr berührten. Der kleine Hape versuchte in traurigen Stunden seine Mutter, die an Depressionen litt, durch Späße aufzumuntern und selbst als sie starb, war er an ihrer Seite. Nach diesem schweren Schicksalsschlag wuchs Hape bei seinen Großeltern auf, die ihn liebevoll durchs Leben begleiteten. Im Jahr 1984 machte er Abitur am Marie-Curie-Gymnasium in Recklingshausen.
Molliger Junge wird zum Star
Hape Kerkeling war ein kleiner, pummeliger Junge, der im Alter von 12 Jahren die Rolle des „Dicki“ bei Loriot übernehmen wollte. Er bekam sie nicht, ließ sich aber nicht aufhalten. Er trat bei Talentshows auf und versuchte weiter, eine Rolle zu ergattern. Die ersten Jahre waren nicht von Erfolg gezeichnet, doch mit der Sendung „Känguru“ gelang ihm der Durchbruch. Damals war Hape gerade 20 Jahre alt geworden. Namensgeber der 45-minütigen Sendung war ein Känguru, das sich immer auf der Suche nach Eukalyptusbonbons durch die Sendung boxte und mit dem der Moderator seine liebe Not hatte.
Die ersten Auszeichnungen
Hape Kerkeling tat sich mit dem Pianisten Achim Hagemann zusammen und kreierte das Format „Total Normal“. Mit viel Humor und Fingerspitzengefühl kritisierte Hape die Medien und erntete dafür den Grimme-Preis sowie die Goldene Kamera und den Bayrischen Fernsehpreis. Für seinen Auftritt als Königin Beatrix bekam er zwar keinen Preis, doch ganz Deutschland und darüber hinaus kannte fast jeder ab diesem Zeitpunkt den Komiker. Verkleidet als Königin Beatrix fuhr er mit dem Wagen vor dem Schloss Bellevue vor, bevor die echte Königin im Jahr 1991 ihren Auftritt hatte. Sein einziger Wunsch war: mit den Angestellten „lecker Mittagessen zu gehen“.
Kerkeling moderierte auch ab 1989 drei Jahre die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Sein Kinofilm „Kein Pardon“, für den er sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur und Drehbuchautor tätig war, wurde zum Erfolg.
Kunstfiguren waren Kassenschlager
Einen großen Anteil an Kerkelings Erfolgen hatten seine Kunstfiguren, in die er immer so gerne schlüpfte: Siegfried Schwäbli, Uschi Blum, Rico Mielke, Gisela und Horst Schlämmer verkörperte Hape Kerkeling einzigartig.
Hape Kerkeling erkrankte schwer
All die Shows und Auftritte forderten ihren Tribut. Der Schauspieler, Moderator und Komiker arbeitete pausenlos. Hape Kerkeling erkrankte schwer und war gezwungen, sich eine Auszeit zu nehmen. Zu Beginn wusste er nichts mit der vielen Zeit anzufangen. „Was macht man, wenn man Zeit hat?“, beschäftigte ihn. Die Antwort fand er in der Idee, einfach mal den Jakobsweg zu pilgern. So machte er sich 2001 auf die Reise und spazierte 630 Kilometer in Richtung Santiago de Compostela. Seine Reise schrieb er in seinem Tagebuch nieder. Sie gab ihm wieder Kraft für sein weiteres Leben. Im Jahr 2006 veröffentlichte er das Buch „Ich bin dann mal weg!“, das mehr als zwei Millionen Mal verkauft wurde und damit zum meistverkauften Buch Deutschlands wurde. Im Jahr 2015 wurde das Buch auch verfilmt.
Rückzug von der Bühne
Mit 50 Jahren beschloss Kerkeling, sich von den großen Bühnen zurückzuziehen. Als Katzenliebhaber schrieb er ein weiteres Buch mit dem Titel „Pfoten vom Tisch“, das lustige Episoden aus dem Leben mit Katzen beschreibt. Im Jahr 1995 drehte Kerkeling „Club Las Piranjas“. Gemeinsam mit Angelika Milster machte Hape Kerkeling als Animateure den Touristen ihren Urlaub zur Hölle. Nach 28 Jahren gibt es nun tatsächlich eine Fortsetzung dazu. Eine vierteilige RTL-Miniserie wurde gedreht, der Sendetermin steht noch nicht fest.
Privatleben
Sein Privatleben hielt er so gut es ging aus der Öffentlichkeit zurück. Anfang der 90er Jahre kam es aber durch den schrägen Filmemacher Rosa von Praunheim zu einem Zwangsouting von Hape Kerkeling. Die Tatsache, dass er homosexuell ist, wurde medial breitgetreten. „Sensiblere Naturen als ich hätte sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt. Was solls. Morgen werden sie eine andere Sau durchs Dorf treiben“, waren seine lässigen Worte damals.
Seit 2016 ist der bekannte Komiker mit Dirk Henning verheiratet. Davor lebte er von 1983 bis 2011 mit seinem Co-Autor Angelo Colagrossi zusammen. Derzeit ist Hape Kerkelings Wohnsitz in Berlin.
Detail am Rande: Dem erfolgreichen Moderator wurde sogar angeboten, in Thomas Gottschalks Fußstapfen zu treten, um die Sendung „Wetten, dass, …?“ zu moderieren. Hape Kerkeling war geschmeichelt, lehnte dennoch dankend ab.