Wer ist Frank Stronach?
Wer ist Frank Stronach?
Im Jahr 2022 ist Frank Stronach 90 Jahre alt geworden. Er gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Steirern und gesellt sich damit zu Arnold Schwarzenegger. Stronach wanderte im Alter von 21 Jahren nach Kanada aus. Dort wurde Franz Strohsack zum heute weltweit bekannten Frank Stronach, der sich für lange Zeit einen Namen in der Industrie gemacht hat. Auch politisch war er sehr engagiert. Ob er damit allen in positiver Erinnerung bleibt, ist fraglich, doch seine Art zu denken und sein Innovationsgeist sind Vorbild für viele geworden. Wie ist Franz zum erfolgreichen Frank geworden?
Dinge besser machen, als sie schon sind
Der Antrieb von Frank Stronach war, Dinge ständig besser zu machen, als sie ohnehin schon sind. Sein unternehmerisches Talent nutzte er in vielen Bereichen. Den Magna-Konzern machte er zu einem weltweit führenden Autozulieferer. Stronach ist davon überzeugt, dass viele Firmen und Unternehmen die Dinge zu kompliziert sehen. Ziel sollte es seiner Meinung nach immer sein, die Produkte besser zu machen und diese zu einem günstigen Preis anbieten zu können. Mit dieser Strategie braucht man sich um Erfolge keinen Kopf machen.
In der Garage gegründet
Stronach erlernte den Beruf des Werkzeugmachers. Als er auswanderte, hatte er laut eigenen Angaben 200 Dollar in seiner Tasche. Angekommen in Kanada, mietete er eine Garage und begann, Teile für die Autoindustrie herzustellen. Diese erlebte in den 1965er Jahren gerade einen immensen Aufschwung. Er gründete die Firma Multimatic und fusionierte bereits im Jahr 1968 mit dem Unternehmen Magna Electronics, das sich im Laufe der Jahre zu Magna International Inc. entwickelte. Unter der Leitung von Frank Stronach wurde Magna zum größten Unternehmen der Autozulieferindustrie Nordamerikas. Weltweit sind knapp 170.000 Mitarbeiter beim Unternehmen angestellt und erwirtschaften rund 40 Milliarden Dollar Umsatz.
1986 wurde Magna Europa als Tochtergesellschaft im doch ländlichen Oberwaltersdorf gegründet. 1998 übernahm Stronach die Steyr Daimler Puch AG.
Frank Stronach liebt Pferde, Fußball und Frauen
Stronach war Zeit seines Lebens Fußballfan und Pferdenarr und engagierte sich in beiden Bereichen. In Ebreichsdorf gründete er die Pferderennbahn Magna Racino, die er aber im Jahr 2014 wieder schloss, da sie unter seinen Erwartungen blieb. Weiter ging es im Jahr 2001 in dem er vor allem den FK Austria Wien unterstützte. Im Jahr 2000 gründete er in Hollabrunn die eigene Frank-Stronach-Fußballakademie und amtierte auch von 1999 bis 2005 als Präsident der österreichischen Fußball-Bundesliga.
Doch das Engagement brachte ihm auch viele Enttäuschungen. Der geplante Erlebnispark mit einer begehbaren Kuppel, die 80 Meter hoch sein sollte, durfte nicht gebaut werden. Frank Stronach versuchte, Red Bull die Stirn zu bieten, indem er einen eigenen Energy Drink auf den Markt brachte und Anfang 2007 das koffeinhaltige Getränk Frank’s Energy-Drink entwickelte. Im Jahr 2009 wurde eine Insolvenz angemeldet. Im gleichen Jahr wollte Stronach auch den Opel-Konzern übernehmen, doch es ist nie dazu gekommen. All seine Hoppalas nahm er geduldig hin und sagte immer wieder in Interviews, dass er hoffe, zumindest das Denken bei Menschen ein bisschen angeregt zu haben.
Am 28.10.2010 wurde der Ausstieg Stronachs aus dem Magna Konzern beschlossen. Stronach bekam eine Abfertigung in der Höhe von 983 Millionen Dollar. Im Mai 2011 trat Stronach auch als Präsident von Magna International zurück. Sein Interesse bestand zunehmend darin, eine Lizenz für den Betrieb von Spielautomaten in Nieder- und Oberösterreich zu erhalten. Den Zuschlag hat aber Automatenhersteller Novomatic bzw. dessen Tochterunternehmen Admiral bekommen.
Frank Stronach war immer umtriebig
Pferde, Fußball und auch Kunst interessierten ihn. Er finanzierte den Bau der vier neuen Konzertsäle im Wiener Musikverein. Und auch in der Bildung engagierte er sich durch das Frank Stronach Institut, mit dem Ziel langfristiger Forschungszusammenarbeit zum Ausbau notwendiger Kompetenzen in der Fahrzeugtechnologie.
Ausverkauf in Österreich
85-jährig beschloss Frank Stronach den Verkauf seines Eigentums in Österreich. Er kommt immer wieder zu Besuch nach Österreich, da er Österreich immer als sein Heimatland bezeichnen wird. Doch seine Familie hat in all den Jahren kein Naheverhältnis zu dem Land aufbauen können. Daher „versilberte“ Frank Stronach seinen Besitz. Dazu gehören der Wohnpark Aqualina, der Pferdesportpark Magna Racino, Grundstücke in Zettling, ein Batteriewerk, sowie eine Ölmühle.
Besonders interessant ist, dass Frank Stronach noch mit Interesse den wachsenden Markt der E-Mobilität verfolgt und auch noch noch ein E-Auto mitentwickeln möchte.
Frank Stronach ist auch aktiv auf der Bio-Farm
3,9 Milliarden Euro sollte im Besitz von Frank Stronach sein. In Ocala besitzt er eine Bio-Farm und kocht mit Hingabe. Saures Rindfleisch, frittierte Alligatoren, Steak oder Spiegeleier – bei Frank Stronach bekommt man alles vorgesetzt: wohl bekomm’s und den meisten schmeckt es auch. Zumindest offiziell, denn es ist besser, Stronach nicht zu widersprechen. Wer das macht, läuft Gefahr, ihn zu verstimmen. Und das ist besser zu vermeiden.
Ehefrau Frieda ist bereits 50 Jahre mit Stronach verheiratet. Sie hat gelernt, ihn zu akzeptieren, wie er ist. Das hat Stronach von ihr verlangt und räumt ihr im Gegenzug ein, dass sie als Mutter seiner Kinder immer eine besondere Stellung bei ihm haben wird. Das ist doch charmant.