Wer ist Andrew Tate?
Wer ist Andrew Tate?
Andrew Tate ist Frauenhasser und sicher der Mensch, der im Netz am meisten polarisiert und mit frauenfeindlichen Aussagen seine Fans bei Laune hält. Schlimm genug, dass Menschen so ticken, auch schlimm, dass so ein Mensch überhaupt Fans hat. „Quo vadis Menschheit?“ würde der Lateiner fragen. Die Fans würden das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verstehen, unterstellt man ihnen mangelnden Intellekt. Die Plattformen haben reagiert und die Zugänge von Tates Großteils gesperrt.
Woke dominiert den derzeitigen Zeitgeist
Menschen, die dem Woke Zeitgeist folgen, sind in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen jegliche Art der Diskriminierung. Diversität, Inklusion und Feminismus werden gefeiert. Natürlich gibt es auch Gegenströme zu diesen Themen – manchmal auch mit berechtigter Kritik. Und manchmal gibt es ein Gedankengut, das aus dem Mittelalter stammen könnte, das propagiert und traurigerweise auch gefeiert wird. Hier kommt Andrew Tate, ein ehemaliger Kickboxer, ins Spiel, der der Meinung ist, Männer sollten nicht monogam leben und mehrere Frauen sollten einen Mann anbeten. Tate macht sein Geschäft mit bewusster Provokation und zeigt sich gerne mit einer Waffe in der Hand. Er ist der Meinung, Depressionen seien „nicht real“ und Frauen sollten eine gewisse Verantwortung übernehmen, wenn sie vergewaltigt werden. Das brachte ihm zahlreiche Anzeigen von unterschiedlichen Institutionen ein. Traurigerweise auch noch mehr Erfolg. Er wurde zu zahlreichen Podcasts eingeladen, vor allem in verschwörungsfreundliche.
Erfolg mit Kickboxen
Sein Vater war ein bekannter und professioneller Schachspieler, der bereits im Alter von 52 Jahren gestorben ist. Andrew Tate entschied sich früh für eine Kickboxer-Karriere. 2016 nahm er an der US-Version von „Big Brother“ teil, wurde aber sehr bald wieder aus der TV-Show geworfen. Schuld waren zwei Videos, die zeigen, wie Tate eine Frau mit einem Gürtel geschlagen hat und er eine andere Frau anschreit, die Prellungen an ihrem Körper zu zählen, die er ihr gleich zufügen wird. Laut Tates Aussagen habe es sich hier nur um ein Rollenspiel gehandelt.
Der 36-Jährige spricht in seinen Podcast- Aufnahmen über gesellschaftlich relevante Themen. Für Tate braucht es keine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Männer haben das Recht, Frauen zu dominieren, Frauen auszubeuten oder einzusperren, was Tate selbst auch in seinem Haus in Rumänien machte. Mittlerweile haben einige Frauen ausgesagt, dass sie gegen ihren Willen im Haus eingesperrt waren. Mit seinen frauenfeindlichen Aussagen begeistert Andrew Tate vorwiegend junge Männer. Vier Millionen Follower hatte er auf Instagram. Geld machte er laut eigenen Aussagen damit, dass er 75 Frauen anheuerte, um Männer mit rührseligen Geschichten anzulocken.
Andrew Tates Aussagen sind nur reproduzierend
Seine Ansagen sind oberflächlich und nur reproduzierend in Klischees. Wenig ist dabei, was neu oder spannend ist. Natürlich versucht es Tate auch mit dem Online-Geschäft. Er hat die Hustler’s University gegründet, die natürlich keine Universität ist und auch über keine Akkreditierung verfügt. Die Universität besteht aus Tate, als Online-Coaching-Unternehmer mit E-Learning Kursen. In den Inhalten geht es wenig überraschend um Inhalte wie Misogynie (Frauenfeindlichkeit) und Cash! Auch wieder schnell verdientes Geld mit absolut legalen Methoden, versteht sich. Schüler, so die offizielle Bezeichnung auf Tates Website, lernen, wie sie jetzt sofort und heute Geld verdienen können.
Frauen als Feindbild
„Meine Weiber reden nicht mit anderen Männern, mögen nicht andere Männer. Meine Weiber gehen nicht ohne mich in den Club, sie sind zu Hause!“, gibt er in einem Interview bekannt. Auf die Frage, was er mit seiner Freundin machen würde, wenn er merken würde, dass sie ihn betrügt, antwortet Tate: „Ich hol die Machete raus, schlag sie ihr ins Gesicht und halte sie sehr fest am Nacken“.
Die Inhalte und Denkmuster von Tate sind einer gleichberechtigten und inklusiven Zukunft abträglich. Die Politik und die echten Universitäten sollten sich damit beschäftigen, weshalb diese Art von Radikalität auch noch im Jahr 2023 auf Anklang trifft. Mehrere Organisationen setzen sich seit August letzten Jahres dafür ein, dass die Inhalte von Tate auf den Online-Plattformen entfernt werden. „Es ist inakzeptabel, dass eine solch eklatante Darstellung von Frauenfeindlichkeit eine Plattform erhält!“, gibt zum Beispiel Rape Crisis England bekannt. YouTube, Instagram, Facebook und auch TikTok haben auf die verstärkte Kritik reagiert und die Konten von Andrew Tate gesperrt.
Andrew Tate ist hinter Gittern
Derzeit ist er gerade in Rumänien im Gefängnis. Grund: Menschenhandel und Vergewaltigung. Die weiteren Ermittlungen gegen ihn laufen. Besonders junge Männer nehmen das Gedankengut von Tate auf und schließen sich seinen frauenfeindlichen Denkmustern radikal an.