Wer ist Ali Mahlodji?
Wer ist Ali Mahlodji?
Ali Mahlodji entwickelte sich vom Migranten-Problemkind zum Unternehmer und Vorzeigebeispiel für erfolgreiche Integration und persönliche Weiterentwicklung
Ali Mahlodjis Werdegang ist wahrlich ein beeindruckender. Geboren wurde er in Teheran als Sohn von Minoo Mirkhani und Mohsen Mahlodji. Nachdem seine Familie 1983 nach einer Demonstration gegen die damalige iranische Regierung das Land verlassen musste, floh sie in die Türkei und wurde später durch die Unterstützung von Amnesty International und anderen Hilfsorganisationen nach Österreich gebracht. In einem Flüchtlingsheim in Traiskirchen fanden Ali Mahlodji und seine Eltern schließlich Zuflucht. Ali besuchte in Wien eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL), entschied sich jedoch ein Jahr vor der Matura, die Schule abzubrechen.
70 Mal bei derselben Firma beworben
Nach seinem Schulabbruch begann Ali, in der Produktion pharmazeutischer Produkte zu arbeiten und wurde später sogar zum Produktionsleiter befördert. Eine Erfahrung, die ihn motivierte, sich erneut seiner Bildung zu widmen. Und so holte er kurzum die Abendmatura an der HTL Spengergasse nach. Im Anschluss daran studierte der einstige Schulabbrecher sogar an der Fachhochschule Technikum Wien. Und zwar berufsbegleitend. Sein Studium schloss Ali Mahlodji in nur zwei Jahren erfolgreich mit einem Bachelor of Science ab.
Dass Ali Mahlodji einen überaus starken Willen hat, bewies er nicht nur in schulischer Hinsicht. Auch beruflich zeigte er Ausdauer. Während seiner Studienzeit bewarb er sich sage und schreibe über 70 Mal bei der Firma Sun Microsystems, bis er schließlich zu einer Konferenz eingeladen wurde und dort ein Praktikum als Projektmanager erhielt. Als das Praktikum aufgrund seines Zivildienstes endete, wechselte er zunächst zu Siemens als Trainee und später wieder zurück zu Sun Microsystems als „Global Engagement Manager“.
Die Geburt von „whatchado“
Nach seiner Zeit bei Sun Microsystems wechselte Ali zu Super-Fi und begann parallel als Lehrer am Gymnasium Haizingergasse zu arbeiten. Durch seine Tätigkeit als Lehrer bemerkte er, dass viele Schüler Schwierigkeiten hatten, in einer sich rasch wandelnden Arbeitswelt eine Berufswahl zu treffen. Diese Erkenntnis erinnerte ihn an eine Idee aus seiner Kindheit: Ein Handbuch, in dem Menschen ihre Berufe beschreiben und erzählen, wie sie dahin gekommen sind. Gemeinsam mit vier Freunden – Jubin Honarfar, Stefan Patak, Manuel Bovio und Kambis Kohansal Vajargah – setzte er diese Idee 2011 in die Realität um und gründete die Berufsorientierungsplattform „whatchado“.
In einem Interview erklärte Ali, wie wichtig es sei, an die eigenen Träume zu glauben: „Jeder kann es schaffen – wenn es jemanden gibt, der oder die an sie oder ihn glaubt.“ Diese Philosophie liegt auch „whatchado“ zugrunde, eine Plattform, die es Menschen ermöglicht, über berufliche Werdegänge zu lernen und sich inspirieren zu lassen.
Von der Plattform zum globalen Redner
Im Jahr 2015 übergab Ali den Posten des CEO an seinen Mitgründer Jubin Honarfar, um sich fortan als „Chief Storyteller“ und „Chief Visionary“ auf die Außenkommunikation und seine weltweiten Keynotes zu konzentrieren. Er hielt Reden auf großen internationalen Veranstaltungen wie der TEDx San Francisco, dem Europäischen Forum Alpbach und den Vereinten Nationen in New York.
Sein Hauptfokus liegt auf den Themen „Menschen und ihre Potentiale“. In seinen Vorträgen und Workshops geht es darum, Menschen zu motivieren, an sich selbst zu glauben und das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. Ali besucht jährlich über 50 Schulen, um junge Menschen mit dem Berufsorientierungskonzept „whatchaSKOOL“ zu inspirieren.
Über die Chancenungleichheit auf dem Arbeitsmarkt sprach er in einem Interview: „Wenn jemand Stefan statt Ali heißt und nicht als Geflüchteter nach Europa gekommen ist, sind seine Jobchancen besser. Aber jeder kann es schaffen, wenn es jemanden gibt, der an ihn glaubt.“
Ali Mahlodji als Autor und Trendforscher
Im Jahr 2017 erschien Alis erstes Buch Und was machst du so? im ECON Verlag. Darin erzählt er seine Lebensgeschichte und motiviert seine Leser, ihre eigene Berufung zu finden und ihren Weg zu gehen – unabhängig von den Umständen, in die sie hineingeboren wurden. Seit 2018 ist Ali zudem als Trend- und Zukunftsforscher tätig und veröffentlichte zusammen mit dem Zukunftsinstitut den „Work Report 2019“, der sich mit den Trends in der Arbeitswelt befasst.
Im Jahr 2020 startete er das Podcast-Format „Die Ali Mahlodji Show“, in dem er in jeder Episode inspirierende Menschen interviewt. Zu seiner Motivation für den Podcast sagt er: „Mein Traum ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch das Gefühl hat: Die Welt freut sich auf mich.“
Resilienz und Hartnäckigkeit – Erfolgsfaktoren für die Zukunft
Ali Mahlodji, der heute CEO der Plattform FutureOne ist, weiß, wie es sich anfühlt, benachteiligt zu sein. Doch er hat bewiesen, dass Resilienz und Hartnäckigkeit zum Erfolg führen können. „Wenn Leute mich fragen, wie ich so viel erreiche, sage ich: Weil ich es so lange versuche, bis es klappt.“
Mit seiner Lebensgeschichte inspiriert Ali Mahlodji Menschen weltweit, an ihre Träume zu glauben und den Mut zu haben, immer wieder aufzustehen.