Wer ist Timotheus Höttges?
Wer ist Timotheus Höttges?
Timotheus Höttges, ein bedeutender Akteur in der Telekommunikationsbranche, hat sich durch seine vielseitige Karriere und sein Engagement in verschiedenen Bereichen ausgezeichnet. Bei der Deutschen Telekom hat Höttges sich als visionäre und dynamische Führungskraft etabliert. Seine Laufbahn ist geprägt von strategischen Entscheidungen, die sowohl Herausforderungen als auch bedeutende Erfolge mit sich brachten.
Ausbildung von Timotheus Höttges
Timotheus Höttges absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der renommierten Universität zu Köln. Seinen beruflichen Weg begann er 1989 bei der Unternehmensberatung Mummert + Partner in Hamburg, wo er bis zum Projektleiter im Bereich „Dienstleistungen“ aufstieg. Im Jahr 1992 nahm Höttges eine neue Herausforderung an und wechselte zur VIAG AG in München.
In diesem Unternehmen durchlief er verschiedene kaufmännische Positionen. Seine Verantwortlichkeiten umfassten folgende Bereiche:
- Beratung
- Revision
- Beteiligungsverwaltung
- Controlling
- Unternehmensplanung
Ab dem Jahr 1997 übernahm er als Bereichsleiter und später als Generalbevollmächtigter die Führung für Controlling und Unternehmensplanung. In dieser Zeit war er auch im Bereich Mergers & Acquisitions tätig. Seine Expertise trug wesentlich zur erfolgreichen Fusion der VIAG AG und der VEBA AG bei, die zur Gründung der E.ON AG am 27. September 2000 führte.
Einstieg und Aufstieg bei T-Mobile
Im Juni 2000 trat Timotheus Höttges, auf Betreiben von Karl-Gerhard Eick, damaliger Finanzvorstand der Deutschen Telekom, als Geschäftsführer für Finanzen und Controlling bei T-Mobile ein. Er übernahm die Position von Michael Günther und arbeitete erstmals mit René Obermann zusammen, dem damaligen Vorsitzenden der T-Mobile Deutschland GmbH.
Im April 2002 folgte Höttges René Obermann als Leiter von T-Mobile Deutschland. Als Mitglied des European Management Teams von T-Mobile International übernahm er ab 2003 zusätzlich im Vorstand das Ressort „Sales and Service Operations“. Im Jahr 2005 gab er die Leitung von T-Mobile Deutschland an Philipp Humm ab und konzentrierte sich auf seine Vorstandsaufgaben. Damals war er verantwortlich für die Vertriebsaktivitäten und den Kundenservice in mehreren europäischen Ländern.
Führungspositionen und Herausforderungen
Im Dezember 2006 wurde Höttges zum Vorstand Breitband/Festnetz der Deutschen Telekom ernannt. Unter seiner Führung gab es Irritationen durch unerwartete Umsatzrückgänge, die zu einem signifikanten Wertverlust der T-Aktie führten.
Im Jahr 2009 übernahm Timotheus Höttges das Amt des Finanzvorstands. Er trat die Nachfolge von Karl-Gerhard Eick an. Trotz anfänglicher Herausforderungen, wie einer Gewinnwarnung und Marktschocks, verbesserte er seine Reputation durch strategische Maßnahmen wie Dividendenversprechen, Joint-Venture-Initiativen und bedeutende Verkaufsverträge.
Vorstandsvorsitzender und strategische Neuausrichtungen
Nach dem Rücktritt von René Obermann wurde Höttges Anfang 2014 Vorstandsvorsitzender. In seiner Amtszeit führte er verschiedene Neuausrichtungen durch, darunter Verbesserungen beim Kundenservice, Umstrukturierungen in Tochterunternehmen und die Schaffung neuer Geschäftsbereiche.
Expansion und Netzwerkausbau
Höttges setzte stark auf Expansion und Innovation. Unter seiner Führung erfolgten der Kauf von Sprint durch T-Mobile USA und der Zukauf von UPC Austria. Er verfolgte das Ziel, die Telekom in Europa als integrierten Anbieter zu positionieren. In Deutschland fokussierte er sich auf den Ausbau des Netzwerks, erhöhte die Investitionen und setzte auf Kooperationen beim Mobilfunk- und Glasfaserausbau.
Weitere Engagements und Ämter
Höttges engagiert sich auch außerhalb der Telekom. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat des FC Bayern München und unterstützte die Entscheidungen rund um Ulrich Hoeneß. Seit 2016 ist er im Aufsichtsrat von Henkel und seit 2020 bei der Daimler AG. Darüber hinaus ist er seit 2018 Mitglied des Kuratoriums der ESMT Stiftung.
Führungsentscheidungen unter der Lupe
In seiner Rolle bei der Deutschen Telekom stand Timotheus Höttges mehrfach vor herausfordernden Entscheidungen, die öffentliche Aufmerksamkeit erregten. 2011 auf einer Jahrestagung offenbarte Höttges, dass er bei der Auswahl eines Wirtschaftsprüfers für die Telekom vorrangig Vorstandskriterien berücksichtigte, was Kritik hervorrief, da dies gegen die Grundsätze der unabhängigen Prüfung im Corporate Governance Codex verstößt.
Zudem wurde Höttges strategische Ausrichtung im Cloud-Computing-Bereich hinterfragt. Trotz eines eigenen Cloud-Dienstes und einem Marktanteil von 2 %, vergleichbar mit SAP, wurde bemängelt, dass die Telekom nicht eigenständig in diesem Bereich investierte, sondern eher mit globalen Giganten wie Amazon und Microsoft kooperierte. Diese Entscheidungen beleuchten die komplexen Herausforderungen und Abwägungen in Höttges Führungsrolle.
Privatleben von Timotheus Höttges
Timotheus Höttges lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Bonn-Bad Godesberg. Er engagiert sich aktiv in der lokalen Gemeinschaft, insbesondere als einer der Gründer und Kuratoriumsmitglieder der Bürgerstiftung Rheinviertel in Bonn-Bad Godesberg. Seine Freundschaft mit René Obermann, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Telekom, reicht bis in die frühen Tage seiner Karriere bei der Telekom zurück.